Exerzitien

Ignatius von Loyola (1491 -1556)hat uns den Weg der Exerzitien geschenkt. Er bestimmt sie so: „Exerzitien sind geistliche Übungen, um über sich selbst zu siegen und sein Leben zu ordnen, ohne sich durch irgendeine ungeordnete Anhänglichkeit bestimmen zu lassen.“ Ziel der Exerzitien ist das Wahrnehmen der eigenen Berufung im Leben und die Ganzhingabe des eigenen Lebens an Gott. Das Wort Gottes führt uns auf den Weg zu Jesus Christus und zum Vater. So wird der Mensch bereit, sich ganz in den Willen Gottes einzulassen. Der Weg der Umkehr, der Vergebung und der inneren Heilung ist Voraussetzung der Ganzhingabe an Gott, der sich selbst uns in all unserer Gebrechlichkeit und Schwachheit ganz geschenkt hat. Die Feier der Sakramente (besonders Beichte und Eucharistie), die Erneuerung von Taufe und Firmung und das Sich-Versenken in die Geheimnisse unseres Glaubens werden miteinander gelebt.

Schritte auf dem Weg der geistlichen Übung können sein:

- zur Ruhe kommen,

- die eigene Lebenssituation bewusst wahrnehmen,

- das Fundament des eigenen Lebens überprüfen,

- in der Betrachtung des Wortes Gottes und des

  Lebens Jesu die göttliche Liebe wahr-, an- und im Herzen aufnehmen,

- sich durch diese Liebe verwandeln lassen,

- sich Gott, den Menschen, dem eigenen Leben entschiedener zuwenden,

- die Gabe der Unterscheidung der Geister für den Alltag erbitten und empfangen.


In unserer unruhigen und oft lauten Umwelt sind solche Tage der Besinnung notwendig. Manche haben so ihre Lebensrichtung gefunden oder auch eine Lebenswende vollzogen. Gott beschenkt jeden mit den Gaben, die er im Leben besonders braucht.